Together@XU – Anti Cybermobbing Workshops an der XU

Hast Du jemals ein Foto oder einen Status einer anderen Person geteilt, um darüber zu lachen? Hast Du jemals andere Menschen mithilfe verschiedener digitaler Kommunikationsinstrumente auf negative Art und Weise konfrontiert? Würdest Du jemanden von Angesicht zu Angesicht verbal mobben? Wir müssen uns grundsätzlich über die Konsequenzen solcher Handlungen bewusst sein. Oft weiß man gar […]
letztes Update: 04/26/2021

Hast Du jemals ein Foto oder einen Status einer anderen Person geteilt, um darüber zu lachen? Hast Du jemals andere Menschen mithilfe verschiedener digitaler Kommunikationsinstrumente auf negative Art und Weise konfrontiert? Würdest Du jemanden von Angesicht zu Angesicht verbal mobben?

Wir müssen uns grundsätzlich über die Konsequenzen solcher Handlungen bewusst sein. Oft weiß man gar nicht, was andere Menschen durchmachen müssen.

Deshalb haben wir an der XU am 19. April 2021 einen internen Anti Cybermobbing Day gefeiert und ein Webinar über Cybermobbing abgehalten. Dabei ging es in erster Linie darum, überhaupt ein Bewusstsein für das Thema Cybermobbing zu schaffen.

Was ist Cybermobbing?

Cybermobbing wird als Gebrauch digitaler Kommunikation zum Mobben anderer Personen definiert. In der virtuellen und digitalen Welt treten dabei nochmal mehr Probleme auf als in der realen Welt.

  1. Cybermobbing ist jederzeit möglich. Egal, ob in der Freizeit oder in der Uni beziehungsweise auf der Arbeit: Cybermobbing können keine zeitlichen Grenzen gesetzt werden.
  2. Cybermobbing ist überall möglich. Egal, ob zuhause oder unterwegs: Cybermobbing können keine örtlichen Grenzen gesetzt werden.
  3. Cybermobbing kann anonym geschehen. Der Täter muss dem Opfer nicht von Angesicht zu Angesicht gegenüber stehen. Dies führt leichter zu unüberlegten Äußerungen seitens des Verfassers.

Verschiedene Rollen beim Cybermobbing

Beim Cybermobbing gibt es verschiedene Rollen, die eingenommen werden können. Die zwei Hauptrollen spielen mit Sicherheit der Täter und das Opfer. Doch auch abseits dieser zwei Rollen gibt es Art und Weisen, wie man beim Cybermobbing beteiligt sein kann – möglicherweise auch ohne dies zu beabsichtigen.

Neben dem Täter gibt es auch andere Akteure, die durchaus aktiv eingreifen. Durch das Teilen verschiedener Beiträge, Kommentare oder Nachrichten, ja sogar durch das Liken unangebrachter Kommentare kann man direkt ins Geschehen eingreifen und den Täter damit unterstützen.

Und dann gibt es noch den Zuschauer. Der Zuschauer ist zwar nicht aktiv beteiligt, bietet dem Täter mit den anderen Zuschauern jedoch eine ganz eigene Bühne. Passivität unterstützt also den Täter!

Wie kann man gegen Cybermobbing vorgehen?

Du fragst Dich, was Du unternehmen kannst, um gegen Cybermobbing vorzugehen? Werde aktiv und nutze Deine Stimme! Da Passivität die Äußerungen eines Täters einfach so hinnimmt, muss man selber aktiv werden, um Cybermobbing zu stoppen.

Lerne auch Deine Position und Deinen Einfluss kennen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Du wahrnehmen kannst, um dem Opfer zu helfen:

  1. Melde den Täter
  2. Suche Kontakt und biete dem Opfer Deine Unterstützung an
  3. Stelle den Täter zur Rede und mache ihm die Situation klar

Auch Deine eigenen Aktionen bei digitaler Kommunikation sollten gut durchdacht sein. Denk nach, an wen Du welche Fotos oder Nachrichten weiterleitest. Weißt Du, welche Situation die betroffene Person in dem Moment eventuell durchmacht? Und weißt Du, welche Konsequenzen Dein Handeln im Internet haben könnte? Viele Täter denken über solche Fragen oft nicht nach. Wenn Du vor Deinem Handeln über diese Fragen nachdenkst, bist Du auf einem guten Weg, gegen Cybermobbing vorzugehen.

Das Dramadreieck

Beim Dramadreieck (Drama Triangle) geht es um ein Beziehungsmuster zwischen drei Personen: Dem Verfolger, dem Opfer und dem Retter. Dabei spielen sich diese drei Rollen in Deinem Kopf ab. Das Dramadreieck beeinflusst also Deine Gedanken, Deine Beziehungen und sogar Deine Träume.

Der Verfolger gibt dabei anderen die Schuld, macht andere für etwas verantwortlich und macht diese somit zum Opfer. Wenn Du dir Sachen selber einredest, verfolgst Du Dich also selber und machst Dich selbst zum Opfer. Du spielst also nie nur eine Rolle, sondern immer alle.

Das Opfer ist dem Verfolger untergeordnet, fühlt sich macht- und hilflos.

Die letzte Rolle ist der Retter. Das Retten gibt ihm einen Lebenssinn. Gleichzeitig fühlt er sich, als würde er sich anderen aufdrängen. Der Retter hört nie auf und möchte immer das Beste für die anderen Personen.

Wie Du aus dem Dramadreieck ausbrechen kannst

Verfolger und Retter versuchen, Dir auf unterschiedliche Art und Weise Probleme aufzudrängen, die eigentlich gar nicht existieren. Dies ist der Grund, warum wir uns häufig negative Dinge einreden und gerne folgenden Satz sagen:

“Ich würde [pünktlich kommen/aufräumen/etc.], wenn Du dies und jenes machen würdest.”

Mit solchen Sätzen schieben wir Menschen gerne anderen Menschen die Verantwortung für unsere Handlungen zu. Um aus dem Drama ausbrechen zu können, solltest Du aufhören, diese Art von Sätzen zu sagen.

Für jede Rolle gibt es Begriffe, die nicht gesagt werden sollten, wenn man aus dem Dramadreieck fliehen will:

  1. Als Opfer: “Ich kann das nicht”
  2. Als Verfolger: “Du sollst”/”Nie machst Du das”/”Immer machst Du dies”
  3. Als Retter: “Ich muss das jetzt machen”

Wir Menschen jammern häufig und suchen oft nach Entschuldigungen für unsere Handlungen. Um Drama zu umgehen, müssen wir solche Sätze vermeiden und aufhören, uns gewisse Dinge einzureden.

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